Worte ohne Bilder
Als alter Sack schimpft man ja so gern auf alle Neuerungen der Kultur, dass einem gar nicht auffällt, wie sehr man sich ins Aus damit schießt. Am Schlimmsten aber ist, wenn man irgendwann bemerkt, dass man von genau den Lastern befallen ist, die man so gerne geißelt.
Ich behaupte gern, dass es jungen Menschen unmöglich ist, dem gesprochenen Wort zu lauschen, ohne dazu (irgend) ein Bild (am besten bewegt) zu betrachten. Hör- und Gesichstsinn müssen gelichzeitig angesprochen werden, sich Bilder im Kopf dazu zu denken, ist aua der Mode gekommen und aus der Welt gefallen.
Aber oh Schreck: Bei mir ist es genau so! Auf der Couch sitzen, aus dem Fenster sehen und Hörspiel, Hörbuch, Rede, Ansprache lauschen? - No fucking way! Zumindest die Besichtigung der Emails ist dabei ein Muss (wobei die Spaltung der Aufmerksamkeit mit der Zeit dafür sorgt, dass der zu hörende Faden verloren geht).
Niemand wird schlauer beim Multitasking, aber es muss schon der dritte Weltkrieg kommen, damit sich dieser "Trend" wieder umkehrt - was wir nicht hoffen wollen...
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