Hier schreibt Roderich Fabian.

Mittwoch, August 16

Über jede Kritik erhaben

Der Eibsee unterhalb der Zugspitze ist schön: Von Felsen und Wäldern umrankt, glänzt er wechselweise hellgrün und bläulich im Sonnenschein. Mittendrin sind ein paar teils bewaldete Inselchen. Innerhalb von zwei Stunden kann man den See als Wandersmensch umrunden. Das tun im August natürlich einige: Deutschmeisterwürtchen hauptsächlich, aber auch Touristen, die man daran erkennt, dass sie weder Rucksack noch das berühmte "feste Schuhwerk" dabei haben. Am Parkplatz gibt es selbstverstndlic einen Biergarten mit oder ohne Selbstbedienung. Dort sitzen dann die Umrunder genauso wie die, die nach einem Stückchen Weges wieder umgekehrt sind (die Mehrheit).
An jedem dritten Baum (sagt meine Frau) steht eine Mülltonne, und tatsächlich haben wir nicht das keinste Stäubchen Müll auf dem Weg oder an den Kiesstränden (wo man auch baden kann) gefunden.
Natürlich ist dies ein Ort, bei dem Großvaters oberbayersiche Ferienfantasien wahr werden, wo alles derart picco bello, gepflegt, geräumt, begradigt, beschildert, geputzt, geteert und gefedert ist, dass man hier auch deutsche Gründlichkeit in Reinkultur unterstellen kann, aber trotzdem hätte dieser See seine majestätische Schönheit auch dann, wenn nie ein Grundbesitzer Hand angelegt hätte.
Hinfahren und den see gegen den Uhrzeigersinn umrunden, dann kann man auch noch die Meschheit besichtigen die einem mit dem Uhrzeigersinn entgegenkommt.