Sachschaden entscheidet
Wenn man sich vom Endsieg des Kapitalismus überzeugen will, muss man nur mit dem Fahrrad fahren. Auch wenn es eine Straßenverkehrsordung gibt, die Fahrräder als gleichberechtige Fahrzeuge deklariert (man erinnere sich an die theoretische Führerscheinprüfung), so sieht die Wirklichkeit inzwischen anders aus. Rechtsabbieger sehen nur selten ein, dass ein geradeaus wollender Radfahrer Vorfahrt hat. Und auch beim Ausparken wird zwar strikt auf andere Autos, nicht aber auf die lautlosen Radler geachtet - warum auch?
Kommt es tatsächlich zum Zusammenstoß, ist nämlich der SACHSCHADEN gering, und auf den SACHSCHADEN kommt es inzwischen vor allen Dingen an. Nur so ist es zu erklären, dass es vor allem Autofahrerinnen oft ein leicht verächtliches Lächeln entlockt, wenn man sich als Radfahrer über die Nichtbeachtung beschwert. Es ist lächerlich, sich als Schwächerer aufzumandeln. Mit wachsender PS-Power wächst zudem das Vertrauen auf wertvollen Rechstbeistand, der einen bei möglichen PERSONENSCHADEN schon 'rauspauken wird.
Was bleibt für den Zweiradler zu tun? Bei jeder Gelegenheit in die Defensive gehen oder auftreten, als ob man mit einem Bulldozer unterwegs wäre. ich entschiede mich regelmäßig für Lösung 2 (=Radlrambo) und fahre bislang gut damit...muss aber nicht immer gut gehen.
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