Zeitopfer
You - are not a victim
You - just scream with boredom
You - are not evicting time
Zeit gibt’s gar nicht. Den Begriff haben sich die Menschen ausgedacht, um sich das Aufeinanderfolgen von Ereignissen oder Nicht-Ereignissen zu erklären. Wenn heute jemand sagt: „Ich habe keine Zeit“, ist das streng genommen Unsinn, denn er hat genauso viel Zeit wie alle anderen auch. Er hat nur zu viele Ereignisse programmiert, um ihnen noch ein weiteres hinzufügen zu können. Insofern ist auch der gern gehörte Wunsch, der Tag möge doch 26 Stunden haben, nur der Ausdruck dafür, dass man mit sich selbst (und seinen Erlebnissen) nicht im Reinen ist.
Andererseits gibt’s die, die angeblich zu viel Zeit haben (too much time, too little to do). Auch hier gilt freilich allein die Ereignis-These: Zu wenige davon führen zur Langeweile und dann zum Selbstmitleid (wie von David Bowie eingangs beschrieben). Solchen Menschen Zeit zu widmen, heißt nichts anderes, als ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, ihnen ein Erlebnis zu verschaffen. Man opfert also keine Zeit, die wie gesagt, für alle gleich ist und obendrein eine völlig theoretische Konstruktion, man tausch ein vermeintlich besseres Erlebnis für ein anderes zugunsten seines Nächsten ein. Der darf sich glücklich schätzen und sollte das Elebnis in sein schäbiges, kleines Schatzkästchen einsperren.